Hungen (de). Während Einsatzabteilung Minifeuerwehr in Hungen Zuwachs verzeichnen, steht der Spielmannszug vor dem Aus. Diese traurige Nachricht wurde bei der Jahreshauptversammlung am Samstag bekannt. Dank der Verstärkung aus der Tagesalarmbereitschaft – Mitglieder anderer Feuerwehren, die in Hungen arbeiten und von ihren Arbeitgebern für den Einsatzdienst freigestellt werden – wuchs die Einsatzabteilung auf neun Frauen und 35 Männer. Tagsüber sind die »Auswärtigen« in der Überzahl. Wehrführer Christian Seibert berichtete von 96 Einsätzen, neun mehr als im Vorjahr. Der Unfall auf der Straße nach Nonnenroth mit zwei Toten, ein Motorradunfall mit einem Toten sowie ein Wohnungsbrand mit einem Schwerverletzten blieben in Erinnerung.
Die Jugendfeuerwehr hat aktuell 13 Mitglieder, davon zwei Mädchen. Höhepunkte waren der Kreisentscheid, das Zeltlager und der Berufsfeuerwehrtag. Die Minifeuerwehr wuchs auf sieben Mitglieder, die unter anderem die Fluchtwege im Rewe-Markt unter die Lupe nahmen. Die Alters- und Ehrenabteilung traf sich unter Leitung von Ehrenstadtbrandinspektor Richard Pleyer 47 mal.
Da der Mannschaftsbus kaputt ist, will die Stadt Hungen noch dieses Jahr eine Lösung für ein Ersatzfahrzeug finden, sagte Bürgermeister Rainer Wengorsch in seinem Grußwort. Er dankte der Feuerwehr, erinnerte aber auch daran, dass die freiwillige Feuerwehr »nicht selbstverständlich und zum Nulltarif da ist«. Ortsvorsteher Joachim Heinzerling resümierte: »In der Presse lesen wir immer von schlimmen Verkehrsunfällen. Ihr müsst das als Erste vor Ort regeln – dafür meinen Respekt.«
Aus dem Vereinsjahr berichtete Vorsitzender Michael Tröber. 377 Mitglieder unterstützen die Wehr. Während das Brunnenfest und der Tag der Feuerwehr ein Erfolg waren, sorgten der Rosenmontagsball und der Kirmesfrühschoppen für ein Minus. Der Ball wurde eingestellt, die Zukunft des Frühschoppens ist ungewiss.
Gerhard Schmid hatte aus dem Spielmannszug schlechte Nachrichten im Gepäck. Auf 15 Musiker geschrumpft hatte man Anfang 2015 versucht, den Bestand durch eine Spielgemeinschaft zusammen mit Wölfersheim zu sichern. Doch das Experiment scheiterte nach vier Auftritten. Da die anderen beiden Musikzüge im Stadtgebiet andere Instrumente spielen und ein Umlernen zu zeitintensiv wäre, wurde der Spielbetrieb eingestellt – eine harte Entscheidung für die 1955 gegründete Abteilung. Besonders traurig ist die Entwicklung für die seit vielen Jahrzehnten aktiven Mitglieder der Abteilung. Lutz Wagner zeichnete für den Landesfeuerwehrverband Bianca Nuspl für 25 Jahre, Holger Frutig und Eginhard Kasper für 40 Jahre Musikertätigkeit aus. Die Ehrennadel in Gold mit Diamant des BDMV erhielt Rolf Möbus für 60 Jahre Musikertätigkeit.
Der Feuerwehrverein ehrte Christian Kaiser, Stefan Stein und Florian Vornlocher für 15 Jahre, Carsten Butteron, Werner Wirth und Juriy Subbotin für 25 Jahre, Ralf Stefan Kuhl, Jens Udo Pohl und Ulrike Weil-Kasper für 30 Jahre, Günter Pohl, Walter Schremmer und Werner Kossack für 50 Jahre sowie Rolf Möbus, Werner Frutig und Walter Schuesser für 60 Jahre Mitgliedschaft. Paul Bender wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Diese Ehre wird 2017 Bernd Wallbott und Hermann Keil zu Teil werden. Rebecca Seibert und Lena Kaiser wurden zur Feuerwehrfrau, Daniel Moll zum Hauptfeuerwehrmann und Henrik Bender zum Löschmeister befördert. Helmut Schmidt und Ernst-Hermann Moll wurden als Beisitzer gewählt, neuer Kassenprüfer ist Eginhard Kasper.