JHV aller Hungener Einsatzabteilungen 2025

Hungen (pad). Die Stadt Hungen investiert in neue Feuerwehrfahrzeuge. Aktuell sind sieben in der Beschaffung, wovon fünf in der ersten Jahreshälfte ausgeliefert werden sollen, berichtete Stadtbrandinspektor Udo Träger auf der Jahreshauptversammlung aller Hungener Feuerwehren in Utphe.

154 Alarmierungen wurden im Stadtgebiet gezählt, wobei es dabei fünfmal zu Einsätzen in anderen Kommunen – etwa beim Großbrand einer Lagerhalle in Lich  –  ging. Als der Traktor des Bauhofs in Flammen aufging, löste dies einen der elf Brandeinsätze aus. Zudem musste ein Gartenhaus in Trais-Horloff gelöscht werden. Unter den 47 Hilfeleistungen waren einige Verkehrsunfälle. 23 Fehlalarme sowie 22 Brandsicherheitsdienste rundeten die Statistik ab.

42 Frauen und 241 Männer sind in den zwölf Einsatzabteilungen aktiv. 175 Lehrgänge und Seminare wurden auf Landes- und Kreisebene besucht, wobei in Bellersheim der Fortbildungswille besonders hoch war.  In den Grundschulen und Kindergärten wurde die Brandschutzerziehung angeboten.

Träger sprach die leeren kommunalen Kassen an, die zu Einsparungen führen werden, „so auch bei den Feuerwehren“. Wie diese aussehen werden, sei noch nicht abzusehen. In der Kernstadt laufe weiterhin der Umbau des Feuerwehrhauses, er soll in diesem Jahr enden. „Die Hoffnung stirbt zum Schluss“, sagte Träger mit Blick auf das fünfte Baustellenjahr.

Das Jahr war vor allen Dingen von Jubiläen geprägt. Trais-Horloff, Steinheim, Bellersheim, Utphe und Rabertshausen sowie die Jugendfeuerwehr Hungen feierten mit verschiedenen Programmen ihre Geburtstage. Bei den Minifeuerwehren gab es mit 72 Neueintritten bei 16 Austritten einen wahren Boom. Sie wuchsen auf 108 Kinder an, wovon 43 Mädchen sind. In Rodheim fand ein Kinderaktionstag für die jüngsten Brandschützer statt.

Aus den Jugendfeuerwehren wechselten 22 Jugendliche in die Einsatzabteilung, berichtete Janina Goettsche. Nach 24 Neueintritten und 16 Austritten sind 49 junge Frauen und 86 junge Männer in der Nachwuchsabteilung. Der Stadtpokal, das gemeinsame Zeltlager und ein Ausflug in den Holidaypark waren Höhepunkte. Beim Landesentscheid in Kassel traten Bellersheim und Nonnenroth  an. In Rabertshausen wurde die Jugendfeuerwehr reaktiviert.

Der Musikzug Steinheim war bereits totgesagt. Dank acht neuer Musiker konnte das nun zwölfköpfige Ensemble zwei Auftritte absolvieren. Der Musikzug Villingen spielte bei fünf Festzügen auf und gab ein Konzert. Die Kooperation mit Laubach half, sich bei 18 Auftritten mit vielen Musikern präsentieren zu können.

Stadtverordnetenvorsteher Karl-Ludwig Büttel erklärte, dass die Haushaltslage zwar angespannt sei, „aber wo ist sie das denn nicht? Für uns ist es wichtig, dass die Feuerwehr das Arbeitsmaterial zur Verfügung hat, um Einsätze sicher leisten zu können“. Bürgermeister Rainer Wengorsch dankte insbesondere den Feuerwehrleuten, die auch nach einem Fehlalarm nicht zögern, beim nächsten Alarm sofort wieder aktiv zu werden. Die Feuerwehrvereine seien zudem wichtig für die Veranstaltungswelt in Hungen: „In einer Großkommune funktioniert nichts ohne das Ehrenamt.“

Der stellvertretende Kreisbrandinspektor Volker Julius gab einen Überblick, was überörtlich im Brand-, Katastrophen- und Zivilschutz geschieht. Die Ausbildungsangebote am Gefahrenabwehrzentrum würden gut angenommen, sodass die Räume fast durchgehend belegt seien. Er kritisierte die enormen Preissteigerungen bei Feuerwehrfahrzeugen. So habe ein zuletzt in Dienst gestelltes Tanklöschfahrzeug 600000 Euro gekostet. „Das ist das Geld von uns allen.“ Der Wideraufbau des Zivilschutzes schreite voran, „schön wäre es, wenn es schneller gelinge“. Florian Vornlocher überbrachte die Grüße des Kreisfeuerwehrverbandes. Er schilderte, dass trotz Gefahrenabwehrzentrums aufgrund der Vielfalt der Aufgaben jede Kommune einen hauptamtlichen Gerätewart brauche.

Julius zeichnete mit dem Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbandes in Bronze Alexander Imig und Johannes Pfeil, mit dem silbernen Brandschutzehrenzeichen Mirko Eiser, Manuel Sandner, Lukas Bayer, Jan Scherer und Dennis Schindler aus. Für 40 Jahre aktiven Dienst erhielten das Goldene Brandschutzehrenzeichen Jochen Schmidt, Udo Träger und Karsten Kulbe. In der Sonderstufe für 50 Jahre aktiven Dienst ging es an Hartmut Gall und Bernd Seibel.

Bürgermeister Rainer Wengorsch übergab nun die Anerkennungsprämie des Landes Hessen für jahrzehntelanges Engagement an aktive Feuerwehrleute. Für zehn Jahre erhielten sie Jonas Brinster, Jan Mertens, Janina-Kristin Göttsche, Jessica Reitz, Jakob Fischer, Christoph Hofmann, Florian Knaus und Andre Repp. Für 20 Jahre wurde sie an René Paul, Jan Fritzges, Marc Klein, Pascal Reipold, Stefan Leipold, Christian Weber, Florian Frost und Markus Koch übergeben. Für 30 Jahre erhielten sie Daniel Butzin, Michael Tröber, Martin Glockengießer und Jennifer Kulbe. Für 40 Jahre wurde sie an Michael Gontrum und Jörg-Michael Weil übergeben.